Estriche nach Bindemittel

Der bekannteste Estrich ist der Zementestrich. Der Einbau sollte nicht unter 5°C erfolgen, da sonst Festigkeitsprobleme auftreten können. Die Erstarrung des Zementes nennt man Hydratation. Zement kann nicht nur an der Luft abbinden, sondern auch unter Wasser. Das unterscheidet Zement maßgeblich von anderen Bindemitteln. Räume mit Feuchtigkeitsbeanspruchung, z.B. der Beanspruchungsgruppe W4, das sind Sportduschen, Räume mit Gefälle und Gully, usw. müssen mit Zementestrich ausgeführt werden.

Calciumsulfat – Estriche werden in Österreich hauptsächlich als Fließestriche angeboten und auch eingebaut. Fließestrich in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist der optimale Estrich im Wohnraum. Durch die hervorragenden Fließeigenschaften umschließt er gleichmäßig die Heizungsrohre und sorgt so für eine optimale Wärmeabgabe – und Verteilung in den Raum. Er benötigt auch nur etwa die Hälfte der Aufwärmzeit wie konventioneller Estrich. Fließestriche können nahezu fugenfrei verlegt werden. Calciusulfat – Estriche sind in Nassräumen bis zur Beanspruchungsgruppe W3 (z.B. häusliche Duschen und Bäder) geeignet.

Magnesiaestriche bestehen aus Bindemittelkomponenten und Zuschlagsstoffe. Diese Estriche weisen hohe Festigkeiten und werden überwiegend als Verbundestriche in industriellen Bereichen genutzt.

Gussasphaltestriche bestehen aus Bitumen und mineralischen Zuschlagsstoffen. Sie sind bereits nach der erfolgten Aushärtung begehbar bzw. belegbar. Vorsicht ist vor den hohen Temperaturen, zwischen 220° und 250°C, beim Einbau angebracht. Nach der Aushärtung weist der Gussasphaltestrich ein plastisches Verhalten auf.

Bei der Herstellung des Estrichs wird den Bindemitteln Kunstharz beigemengt. Diese Beigabe verbessert die physikalischen bzw. auch chemischen Eigenschaften des Estrichs.

Bei der Herstellung des Estrichs wird Kunstharz als Bindemittel verwendet und die Beigabe von Wasser entfällt. Diese Estriche sind bereits nach Stunden begehbar und nach wenigen Tagen belastbar.